Das BMBF-geförderte Verbundprojekt „WIR! – Lausitz – Life & Technology – Zukunftslernort Oberlausitz – Analyse und Entwicklung außerschulischer MINT-Bildung“ (ZukLOS) der Hochschule Zittau/Görlitz und der Technischen Universität Dresden zielt darauf ab, Grundlagen für die Weiterentwicklung der außerschulischen Bildungslandschaft der Oberlausitz – vor allem im MINT-Bereich – zu schaffen.
Ziele des Projekts sind:
Erfassung des aktuellen Standes der außerschulischen MINT-Bildung der Region,
Erprobung von beispielgebenden Lehr-Lern-Settings mit regionalen Bildungsträgern,
Einbindung von Jugendlichen als aktive Gestalter*innen ihrer Bildung,
Ableitung von Handlungsempfehlungen für die Weiterentwicklung der bereits reichhaltigen außerschulischen Bildungslandschaft,
Entwicklung und Förderung neuer bedarfsorientierter und zielgruppenadäquater Bildungsangebote im MINT-Bereich.
Auf diese Weise sollen langfristig MINT-bezogene Problemlösungskompetenzen insbesondere von Jugendlichen im Alter von 13 bis 20 Jahren gefördert und ein Beitrag zur Sicherung des regionalen Fachkräftebedarfs geleistet werden.
Das Projekt ist als Initialprojekt zu werten, in welchem zunächst innerhalb der einjährigen Projektlaufzeit zum Ist-Stand außerschulischer Bildung in den Landkreisen Görlitz und Bautzen geforscht wird.
Wissenschaftliche Arbeitsziele
Im Zuge der Entwicklung des Zukunftslernortes Oberlausitz wurden die nachstehenden Arbeitsziele realisiert:
Arbeitsziel 1: Wissenschaftliche Analyse des Ist-Standes außerschulischen Lernens in der Oberlausitz
Das Zentrum für Lehrerbildung, Schul- und Berufsbildungsforschung (ZLSB) der Technischen Universität Dresden hat von Dezember 2021 bis Februar 2022 eine qualitative Befragung mit sechs außerschulischen Lernorten der Region (z. B. Verein, Museen, Makerspace, mobiler Lernort) durchgeführt, um Herausforderungen und Potenziale der regionalspezifischen außerschulischen MINT-Bildung aus Sicht regionaler Akteur*innen zu identifizieren.
Arbeitsziel 2: Identifikation von Zukunftsthemen der Oberlausitz für die Konzipierung von innovativen Lehr-Lern-Angeboten im MINT-Bereich
Die HSZG hat auf Basis einer Literaturrecherche, der Befragung von ausgewählten Expert*innen in der Oberlausitz sowie der Durchführung von themenspezifischen Workshops mit regionalen Akteur*innen erste Vorschläge für sogenannte „Zukunftsthemen der Oberlausitz“ erarbeitet. Diese bilden die Grundlage für die Konzipierung von neuen innovativen Lehr-Lern-Angeboten der außerschulischen MINT-Bildungsakteure, nehmen die Oberlausitz und ihre (zukünftige) Entwicklung gezielt in den Blick, beziehen neue Technologien (z. B. Additive Fertigung, Robotik, Automatisierung und Künstliche Intelligenz, Energiespeichertechnologien) ein und zielen darauf ab, die individuellen MINT-Kompetenzen der Jugendlichen zu fördern.
Im nächsten Schritt gilt es, diese Vorschläge mit Fachdidaktiker*innen, Fachwissenschaftler*innen, regionalen Bildungsakteur*innen (v. a. Schulen, außerschulische Bildungsträger, Forschungs-einrichtungen etc.) und Partnern aus der Wirtschaft vor Ort zu diskutieren und inhaltlich auszugestalten.
Arbeitsziel 3: Entwicklung didaktischer Konzepte
Die Umsetzung der erarbeiteten Zukunftsthemen der Oberlausitz in geeignete Lehr-Lern-Angebotesetzt ein geeignetes didaktisch-methodisches Vorgehen voraus, um die MINT-Kompetenzen der Jugendlichen gezielt zu fördern. Im Februar 2022 wurden vor diesem Hintergrund ausgewählte Best Practices für außerschulische MINT-Lernorte (u.a. FabLab Kamp-Lintfort, DLR_School_Lab Oberpfaffenhofen, VDI GaraGe Leipzig) mit dem Ziel erkundet, Ideen für die Umsetzung der Zukunftsthemen zu gewinnen.
Die Station für Technik, Naturwissenschaften, Kunst – Weißwasser e. V. hat für ein Zukunftsthema ein exemplarisches Lehr-Lern-Angebot konzipiert und mit vier Lerngruppen im Rahmen eines Schulprojekttages durchgeführt.
Arbeitsziel 4: Steigerung der Attraktivität außerschulischer Lernorte
Neben der bedarfsorientierten und zielgruppenadäquaten Gestaltung von Lehr-Lernprozessen sollten regionale außerschulische Lernorte eine anregende Lernumgebung aufweisen. Wie diese aussehen kann, wurde in zwei Design-Workshops erforscht. Hierbei wurden die Bedürfnisse und Vorstellungen der Jugendlichen in den Mittelpunkt gestellt. Dies zeigt sich in der Gründung eines Jugendbeirates als Beispiel für einen partizipativen Ansatz zur Förderung der aktiven Mitwirkung von Jugendlichen bei der Gestaltung des Zukunftslernortes Oberlausitz.
a) Design-Workshops mit Jugendlichen der Region durchgeführt
In zwei Design-Workshops (Oktober 2021 und April 2022) haben Jugendliche der Station für Technik, Naturwissenschaften, Kunst – Weißwasser e. V. und Auszubildende der Siemens Energy Global GmbH & Co. KG daher exemplarisch unter der Leitung von The Constitute Ideen entwickelt, wie aus ihrer Sicht ein „idealer“ außerschulischer Zukunftslernort gestaltet sein sollte. Ihre Ideen haben die Jugendlichen gemeinsam diskutiert, unter Einbezug von neuen Technologien (z. B. 3D-Drucker, Lasercutter, CNC-Fräse) jeweils in einem Raummodell veranschaulicht und abschließend präsentiert.
b) partizipative Ansätze für die aktive Mitwirkung von Jugendlichen bei der Entwicklung des Zukunftslernortes erprobt
Ziel des ZukLOS-Projektes war zudem, Jugendliche aktiv in die (Weiter-)Entwicklung der außerschulischen Bildungslandschaft und in den Aufbau neuer Lernorte einzubeziehen. Um beispielhaft partizipative Ansätze zur Mitwirkung von Kindern und Jugendlichen bei der Weiterentwicklung des Zukunftslernortes Oberlausitz zu beteiligen, hat die Station für Technik, Naturwissenschaften, Kunst – Weißwasser e. V. im Januar 2022 einen Jugendbeirat gegründet. Die Kinder und Jugendlichen haben sich bei ihrer konstituierenden Sitzung dazu entschlossen, zunächst Ideen für die inhaltliche und bauliche Neugestaltung ihres außerschulischen Lernortes zu erarbeiten und diese in Zusammenarbeit mit der Stationsleitung umgesetzt.
Einblicke in die aktuelle Arbeit des Jugendbeirates sind hier abrufen:
Arbeitsziel 5: Nachhaltigkeitsstrategie
Am 14. Juli 2022 nahmen in Zittau über 60 Akteur*innen der außerschulischen (MINT-)Bildung der Oberlausitz, Schulleiter*innen und Lehrkräfte, Vertreter*innen aus der regionalen Wirtschaft und Politik sowie Expert*innen der Regionalentwicklung und von Wirtschaftsverbänden an der ZukLOS-Transferkonferenz teil. Die Transferkonferenz zielte darauf ab, den Projektstand zu präsentieren, mit den Teilnehmenden zu diskutieren sowie Austausch und Vernetzung der Teilnehmenden zu fördern.
Weiterführende Informationen zu der ZukLOS-Transferkonferenz sind hier verfügbar:
Das Projekt „Zukunftslernort Oberlausitz“ (kurz ZUKLOS) entwickelt sich zum Vorzeigeprojekt des WIR! Vorhabens „Lausitz – Life and Technology“ (L&T). Dabei baut das Projekt mit seinen einzelnen Teilprojekten auf den Erkenntnissen der ersten Projektphase bei L&T auf.
ZUKLOS ist als eines der ersten Projekte innerhalb unseres Bündnisses losgelaufen. Umso größer ist die Freude, dass die Erkenntnisse und Strukturen aus diesem Projekt so erfolgreich und umtriebig weitergeführt werden.
Am 06. Oktober 2022 haben sächsische MINT-Akteur*innen über die Zukunft der außerschulischen MINT-Bildung diskutiert. Eingeladen hatten dazu der Landesverband Sächsischer Jugendbildungswerke e. V. (LJBW) und die MINT-Vernetzungsstelle Deutschland. Im Kraftwerk Mitte in Dresden trafen sich circa 120 Vertreter*innen aus Bildung, Verwaltung, Politik und Wirtschaft, um gemeinsame Strategien für eine zielorientierte MINT-Bildung im Freistaat Sachsen zu entwickeln.Artikel lesen
Zur Präsentation, Diskussion und Weitergabe zentraler Projektergebnisse an Akteur*innen der Region veranstaltet das Forschungsprojekt ZukLOS am 14.07.2022 von 10 – 16 Uhr eine Transferkonferenz.
Gemeinsam haben die Hochschule Zittau/Görlitz und die TU Dresden das BMBF-geförderte Verbundprojekt „Zukunftslernort Oberlausitz“, kurz ZUKLOS an den Start gebracht.
Mit dem Projekt Zukunftslernort Lausitz wurde ein Projekt initiiert, welches die Nachwuchsförderung zum Ziel hat und damit dem Fachkräftemangel entgegen wirken will.