2. strukturWANDELkonferenz in der HAFENSTUBE TELUX in Weißwasser

2. Oktober 2024

Die 2. strukturWANDELkonferenz in der Hafenstube Telux in Weißwasser hatte die „Geschlechtergerechtigkeit in Transformationsprozessen“ im Fokus. Die kommunalen Gleichstellungsbeauftragten der Lausitz setzen sich seit 2020 gemeinsam mit der Landesgleichstellungsbeauftragten des Landes Brandenburg, begleitet vom TRAWOS-Institut der Hochschule Zittau/Görlitz auf verschiedenen Ebenen für einen geschlechtergerechten Strukturwandel ein. 

Fragen nach Geschlechtergerechtigkeit haben in die Diskussionen um den Strukturwandel der Lausitz Einzug erhalten. Die Initiatorinnen sind davon überzeugt, dass Engagement auf kommunaler Ebene allein nicht ausreichen wird, um Geschlechtergerechtigkeit im Strukturwandel zu erreichen und so die sozial-ökologische Transformation geschlechtergerecht voranzubringen. Die Gleichstellung der Geschlechter ist ein gemeinsamer Auftrag von Bund, Ländern, Kommunen und Zivilgesellschaft.

Manuela Kohlbacher hat im Rahmen der Konferenz einen dreistündigen Council mit fachlichen Inputs zu den aktuellen Situtationen der Gleichstellungsbeauftragten sowie zu einer Sonderstudie des Bundesinstitut für Bau-, Stadt- und Raumforschung mit aktuellen Zahlen und Fakten moderiert und diversen Fragen Platz gegeben. Dr. Julia Gabler, Leiterin des Trawos-Instituts, merkte zum Beitrag von Marco Schmidt zu Care-Themen und dessen Berücksichtigung in Unternehmen an, dass Gesundheit und soziale Infrastruktur ein zentrales Argument für die Verbleibechancen der Mitarbeitenden seien.
Vivien Eichhorn von Wertwandel e.V. brachte zudem einen konkreten Vorschlag zur Chancengleichheit und Rekrutierung qualifizierter Frauen in Unternehmen der Region an, indem sie den Personalentwicklungsprozess mit unteschiedlichen Bildungsmodulen unterfüttert und Netzwerkveranstaltungen zur Diversität vorschlägt.

Die praktischen Gleichstellung in Unternehmen wurde in einem der Panels mit einer Vertreterin des DZA (Deutsches Zentrum für Astrophysik) sowie Leonie Liemich von Lausitz Life & Technolog diskutiert.

Das Panel „Mehr als nur ein Arbeitsplatz!“ thematisierte praktische Ansätze zur Gleichstellung in Unternehmen und Forschungseinrichtungen, insbesondere in der Grenzregion mit Polen und Tschechien. Leonie Liemich betonte die Bedeutung eines ganzheitlichen Ansatzes für die Regionalentwicklung, der sowohl technologische als auch soziale Aspekte integriert. Die Diskussion verdeutlichte, dass Frauen in Forschungs- und Entwicklungsprojekten (F&E) unterrepräsentiert sind und diskutierte gemeinsam mit dem DZA verschiedene Ansätze aus dem HR-Bereich, um Frauen stärker in die Wissenschaft einzubinden. Am Beispiel von L&T verdeutlichte Liemich an 20 angestoßenen Forschungs- & Entwicklungsprojekten für die Region, die in den letzten 4 Jahren von L&T angeschoben wurden, dass hier nur 25 % unter weiblicher Projektleitung und 28 % durch weibliche wissenschaftlich Mitarbeitende durchgeführt werden.

Zentrale Punkte in der Diskussion:

  • Förderung interdisziplinärer Zusammenarbeit zur Stärkung der Rolle von Frauen in F&E
  • Ressourceneffizienz und Nachhaltigkeit als relevante Themen in der Regionalentwicklung, bei denen Frauen oft innovative Impulse setzen
  • Best-Practice-Ansätze zur Ansprache und Bindung hochqualifizierter Frauen im Kontext der Unternehmens- und Regionalentwicklung

Liemich forderte gezielte Maßnahmen zur Förderung von Diversität und interdisziplinärer Kooperation, um zukunftsfähige Entwicklungen voranzutreiben, die gleichermaßen technisch, sozial und wirtschaftlich nachhaltig sind.

Teilnehmer*innen der 2. strukturWANDELkonferenz in der HAFENSTUBE TELUX in Weißwasser