Interdisziplinäres Forschungsprojekt Innova.GEIST erforscht neue Ansätze für Innovationsregime in der Lausitz 

15. Oktober 2024

Am 1. März 2024 startete das Forschungsprojekt Innova.GEIST unter der Leitung des TRAWOS-Instituts der Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) in Zusammenarbeit mit der AQVA Synergy GmbH.

Das Projekt zielt darauf ab, technologische und soziale Innovationen zu verknüpfen, um neue Wege für eine nachhaltige Transformation in der Lausitz aufzuzeigen. Gefördert wird Innova.GEIST vom Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) im Rahmen des Lausitzer Bündnisses „Lausitz- Life & Technology“.

Transformation in Wechselwirkung mit Bedürfnissen der Gesellschaft 

Die Lausitz steht vor einem grundlegenden Wandel, da der Ausstieg aus der Braunkohlewirtschaft Arbeitsplätze und Strukturen verändert. Im Rahmen von Innova.GEIST wird erforscht, wie technologische Innovationen am Beispiel nachhaltiger Energieversorgung durch soziale Innovationen gestärkt werden können, um langfristig Akzeptanz zu finden und soziale Netzwerke einzubeziehen. Dabei geht es um die Frage, wie technologische Neuerungen nicht isoliert, sondern in enger Wechselwirkung mit den Bedürfnissen der Gesellschaft gedacht und umgesetzt werden können. 

Das Projekt verfolgt einen transdisziplinären, problemorientierten Forschungsansatz, der die Zusammenarbeit zwischen Wissenschaft und Praxis in den Mittelpunkt stellt. Durch die enge Kooperation zwischen dem TRAWOS -Institut und der AQVA Synergy GmbH werden theoretische Erkenntnisse direkt mit praktischen Erfahrungen verknüpft. 

Erweiterung des Innovationsbegriffs 

„Innovationen für nachhaltige Energieversorgung treffen in der Lausitz auf ein Spannungsfeld von Chancen und Bedenken. Eine wichtige Frage dabei: Wie gelingt der Umbruch von einem Standort der fossilen hin zu einem Standort für nachhaltige Energie? Die neuen Strukturen erscheinen noch nicht sichtbar. Mich treibt die Frage um, wie es gelingen kann, nachhaltige Innovation erfolgreich zu implementieren und die Lausitz als Modellregion mitzugestalten. Welche Rolle spielt das Soziale dabei? Ich bin sehr gespannt, welche Vorschläge aus diesem gemeinsamen Forschungsprojekt entstehen“, sagt Christoph Steffan, Geschäftsführer der AQVA Synergy GmbH und Fallpartner bei Innova.GEIST.

Dr. Julia Gabler, wissenschaftliche Projektleiterin von Innova.GEIST, ergänzt: „Zentrales Anliegen des interdisziplinären Projekts Innova.GEIST ist aus wissenschaftlicher Perspektive die Erweiterung des Innovationsbegriffs. Soziale Innovationen beziehen sich auf gesellschaftliche Neuerungen und produzieren Gelingensfaktoren, die sich möglicherweise auf technologische Innovationsprozesse übertragen ließen. Der kooperative Forschungsansatz ermöglicht es uns, gemeinsam mit Praxispartnern wie AQVA Synergy, neue Perspektiven zu entwickeln und die Frage der Relevanz, sozialen Akzeptanz und Nutzungsfragen von Innovationen in den Mittelpunkt zu rücken. Außerdem wollen wir Erfolgsmechanismen sozialer Innovation in der Region sichtbar machen. Wir hoffen, dass unser Projekt dazu beiträgt, Innovationsregime der Region positiv zu beeinflussen und nachhaltige Lösungen für den Strukturwandel zu gestalten.“

Linearer vs. zyklischer Innovationsbegriff 

Das Projekt läuft bis Ende 2025 und umfasst folgende Forschungsschwerpunkte: 

  1. Entwicklung von Heuristiken für technologische und soziale Innovationsräume
  2. Vergleichende Analyse dieser Räume
  3. Erfassung von Innovationsnarrativen verschiedener Akteur*innen
  4. Untersuchung linearer versus zyklischer Innovationskonzepte

Ein besonderer Fokus liegt auf der Untersuchung der Unterschiede zwischen linearen und zyklischen Innovationskonzepten, wobei die These verfolgt wird, dass soziale Innovationen häufiger zyklische Elemente beinhalten. 

Ziel: praxisnahe Lösungsansätze für Innovateur*innen 

Ziel ist es, praxisnahe Lösungsansätze für Innovateur*innen zu entwickeln, die die Einbettung der technologischen Innovation in das soziale System einer Strukturwandelregion wie der Lausitz greif- und gestaltbar machen. Konkrete Ergebnisse sollen eine „Toolbox“ für inklusive Innovationsstrategien sowie ein nachhaltiges Unternehmenskonzept sein, das als Vorbild für die Region dienen kann. 

Das Projekt Innova.GEIST verspricht, wichtige Erkenntnisse für die Gestaltung des Strukturwandels in der Lausitz zu liefern und könnte als Modell für andere Regionen dienen, die vor ähnlichen Herausforderungen stehen. 

Neben Dr. Julia Gabler und Christoph Steffan arbeiten auch Dipl-Ing. (FH) Sylvia Ganer bei AQVA und Anja Mutschler (M.A.) bei TRAWOS am Projekt Innova.GEIST. 

Über TRAWOS: 

Das TRAWOS-Institut (Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung) der Hochschule Zittau/Görlitz erforscht die sozialen, ökologischen und wirtschaftlichen Dimensionen von Transformationsprozessen. Zentrale Themen sind die sozial-ökologische Transformation, Regionalentwicklung und soziale Inklusion.

Über AQVA Synergy GmbH

AQVA Synergy entwickelt nachhaltige Versorgungskonzepte auf Basis von Wasser als umweltfreundlichem Kältemittel. Das Unternehmen verfolgt das Ziel, erneuerbare Energien in technische Wärme- und Kälteversorgungskonzepte zu integrieren und einen bedeutenden Beitrag zur Energiewende zu leisten.

Förderpartner: 

Innova.GEIST wird gefördert vom Bundesministerium für Bildung und Forschung BMBF im Rahmen des Bündnisses Lausitz – Life & Technology. 

Kontakt: 

Dr. Julia Gabler
Institutsdirektorin
Hochschule Zittau/Görlitz
Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung (TRAWOS)
J.Gabler@hszg.de

Christoph Steffan
Geschäftsführer 
AQVA Synergy GmbH   
Christoph.Steffan@aqva.de

Pressekontakt: 

Anja Mutschler (M.A.) 
Wissenschaftliche Mitarbeiterin 
Hochschule Zittau/Görlitz
Institut für Transformation, Wohnen und soziale Raumentwicklung (TRAWOS) 
Anja.Mutschler@hszg.de