Was passiert in der Lausitz zum Thema „Additive Fertigung“?
Am 19. August folgte das Team von Lausitz Life & Technology der Einladung von Dr. Krause, dem Projektleiter des neuen Hochschulprojekts mit Partnern wie dem Leibniz-Institut für Festkörper- und Werkstoffforschung Dresden, dem Fraunhofer IWU sowie der Hochschule Zittau/Görlitz, zum offiziellen Kick-off des Projektes „Pro Material Lausitz“, welches vielseitigen Austausch mit ermöglichte .
Vertreter*innen aus Politik, Wirtschaft und Forschung diskutierten zu Beginn der Veranstaltung am Podium. Mit Staatssekretär Michael Kellner und den weiteren geladenen Diskutant*innen unterhielt sich Prof. Scholz über den Einsatz der Strukturwandelgelder, wirtschaftliche Probleme und Chancen, sowie Visionen und Wünsche für die Lausitzer Betriebe und deren Zusammenarbeit mit der Hochschule.
Als relevante Lösungsansätze wurde angebracht, eine Sprache zu finden, die auch die breite Bevölkerung anspricht. Die Infrastruktur scheint relevant für die Entwicklung des Strukturwandels zu sein. Es wurde kritisiert, dass aktuell zu wenig zu verarbeitendes Material aus der Region käme. Die Bereitschaft zur Veränderung wurde von Prof. Hildebrandt als Voraussetzung für eine positive Entwicklung erwähnt. Er bestätigte auch, dass die additive Fertigung auf unterschiedlichen Ebenen einen Beitrag zur Dekarbonisierung bringen würde: Die Elektrifizierung von Prozessen, Produktinnovationen im Allgemeinen, Innovationen im Leichtbau (die zu mehr Ressourcenschonung führen) und der Einsatz von Recyclingtechnologien.
Frau Denise Waßmann von der FWH Federnfabrik Wilhelm Hesse GmbH wünschte sich zudem explizit, dass auch kleinen Unternehmen geholfen werde und Andreas Seibel von DRS Rohrwerke Sachsen betonte, dass die Umsetzung der geplanten Vorhaben realistischer werden, wenn Hemmschwellen abgebaut werden. Ein reduzierter CO2-Fußabdruck in der Produktion lag ihm ebenso am Herzen.
Das Auditorium wurde eingeladen, sein Feedback über kleine grüne Kärtchen rückzumelden. Diese Form von Beteiligung ermöglichte eine Form der Beteiligung über die Veranstaltung hinaus und verdeutlicht dadurch die Offenheit gegenüber Kooperationen in der Region.
Impulsvorträge von Prof. Julia Kristin Hufenbach, Prof. Sebastian Scholz und Prof. Jakob Hildebrandt gaben eine Einführung über die AM-Fertigungstechniken und Materialien sowie deren bioökonomische Betrachtung. Auch die Herangehensweise – die Effectuation
– wurde von Christoph Scholze anschaulich erläutert.
Im „Raum der Möglichkeiten“ regten Lausitz Life & Technology mit dem Partner Arnio/Arnell GmbH, die Teams des Instituts für Materialchemie des IFW_Dresden, KunststoffzentrumOberlausitz, ZIRKON und neo.NET e.V. mit Info-Tafeln, Anschauungsbauteilen (Demonstratoren) und auch einem portablen Kunststoff-Drucker den fachlichen Austausch an.
Abgerundet wurde das Programm mit den Führungen durch die Labore des Kunststoffzentrums Oberlausitz, bei der die großen AM-Fertigungsmaschinen und -Bauteile begutachtet werden konnten.