In den akademischen MINT-Berufen, insbesondere in Spitzenpositionen sind gut ausgebildete Frauen nach wie vor unterpräsentiert. Aus diesem Grund ruft das BMBF eine darauf ausgerichtete Förderrichtlinie aus.
Um Deutschland als wettbewerbs- und innovationsstarken Wissenschafts- und Wirtschaftsstandort weiter voranzubringen, müssen für die besonders innovationstreibenden akademischen MINT-Berufe (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaft und Technik) alle Talente gewonnen und dort langfristig gehalten werden. Das Potenzial von Frauen wird in diesen für die Handlungsfelder der Hightech-Strategie der Bundesregierung wichtigen Bereichen bisher noch nicht hinreichend genutzt. Dies gilt insbesondere für die Fachgebiete Elektrotechnik/Informationstechnik, Informatik und Maschinenbau/Verfahrenstechnik, die für eine zukunftsorientierte und bedarfsgerechte Forschung und Innovation grundlegend sind. Um weiterhin zukunftsfähige Lösungen entwickeln zu können, ist die Erhöhung des Anteils von akademisch hervorragend qualifizierten weiblichen MINT-Fachkräften und die Einbindung ihrer Expertise und Kreativität in naturwissenschaftlich-technische Forschungs- und Innovationsprozesse essentiell.
Bereits gute, aber unzureichende Entwicklung
Die Anzahl der Studienanfängerinnen, Studentinnen und Absolventinnen in den MINT-Studienfächern hat sich in den letzten Jahren erhöht. Dennoch sind gut ausgebildete Frauen auf dem Arbeitsmarkt in den akademischen MINT-Berufen unterrepräsentiert. Insbesondere in den Spitzenpositionen in Unternehmen sowie bei Patentanmeldungen, die als Gradmesser von Innovationskraft und Kreativität gelten, sind deutlich weniger Frauen als Männer vertreten.
Forschungsarbeit zu Rahmenbedingungen nötig
Untersuchungen zeigen, dass die explizite Ansprache von jungen Frauen unter Einbezug von Identifikationsfiguren (Role Models) eine erfolgversprechende Strategie ist, diese für MINT-Studienfächer und -Berufe zu gewinnen. In den sensiblen Phasen der aktiven Studienentscheidung sowie des Studienabschlusses bzw. des akademischen Berufseinstiegs werden junge Frauen durch Netzwerkaktivitäten, Praxis- und Vor-Ort-Angebote (z. B. Schnupperpraktika, Karriereauftaktveranstaltungen für Frauen, mehrmonatige Studienorientierungsprogramme) gut erreicht und zur Eigeninitiative motiviert. Auch sind die Beschäftigungschancen von Young Women MINT Professionals in MINT-Unternehmen dann günstig, wenn Frauen einen hohen Anteil an der Belegschaft haben, Frauen in der Geschäftsführung vertreten sind und der Betrieb Gleichstellungsmaßnahmen durchführt. Forschungsbedarf besteht dennoch insbesondere bei der Analyse der Rahmenbedingungen von MINT-Studien- und -Arbeitsbereichen, die die Gewinnung, die Vernetzung und die Eigeninitiative von Frauen im MINT-Bereich ermöglichen oder verhindern. Denn die Stärkung der Selbstwirksamkeit von Frauen im Hinblick auf ihr akademisches MINT-Potenzial sowie der gendergerechte Wandel der Unternehmenskulturen müssen weiter vorangetrieben werden.
Mit dieser Förderrichtlinie unterstützt das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) das Handlungsfeld 3 „Chancen von Mädchen und Frauen in MINT“ seines MINT-Aktionsplans. Des Weiteren wird mit dieser Förderrichtlinie die Digitalstrategie des BMBF sowie die Hightech-Strategie der Bundesregierung „Forschung und Innovation für die Menschen“ gestärkt. Darüber hinaus leistet sie einen Beitrag für eine gleichberechtigte Teilhabe von Frauen in Wissenschaft, Forschung und Innovation und setzt sich damit für das Ziel der Bundesregierung ein, Bildungs- und Zukunftschancen junger Menschen nicht von ihrem Geschlecht, ihrer Herkunft oder von etwaigen Behinderungen abhängen zu lassen.
Alle Informationen über das Vorhaben und der Einreichung von Projektskizzen finden Sie unter folgendem Link Bekanntmachung – MissionMINT Frauen machen Zukunft