Industrieunternehmen für die Erprobung von Abwärme-Nutzungskonzepten gesucht

23. Oktober 2023

ANKIP-Industrieworkshop an der HSZG. Etwa 440 Mrd. Kilowattstunden Prozesswärme müssen jährlich in Deutschland bereitgestellt werden, von denen bisher nur der kleinste Teil aus erneuerbaren Energieträgern stammt.

 

Schnell wird klar, dass das Thema „Abwärme“ von der Wäscherei bis zum Stahlwerk beinahe jedes Industrieunternehmen betrifft. Die Realität zeigt, dass das Thema noch nicht bei allen Industrieunternehmen vorderste Priorität hat.

 

Rund 130 Lausitzer Unternehmen wurden im Rahmen des Projekts ANKIP – als Akronym für die Entwicklung von Abwärme-Nutzungskonzepten für industrielle Prozesse – durch die Hochschule Zittau/Görlitz zu ihren Abwärmepotenzialen befragt. Das Ergebnis: Rund 80 % des Prozesswärmebedarfes werden aus fossilen Energieträgern gedeckt. Der Hauptgrund für den geringen Anteil regenerativer Energien ist das vergleichsweise hohe Temperaturniveau, welches in den Industrieprozessen gebraucht wird. Eine Substitution der fossilen Brennstoffe kommt daher zumeist nicht infrage.

 

Mit den im Projekt entwickelten Tools können zunächst verschiedene Abwärme-Nutzungskonzepte simuliert und verglichen werden, sodass im Ergebnis ein exakt auf das jeweilige Unternehmen zugeschnittenes Konzept erstellt werden kann. Die Unternehmen sparen durch Abwärmenutzung Energiekosten und vermeiden Treibhausgasemissionen, sowie damit verbundene Folgekosten.

 

Das Zittauer Start-Up USE MY ENERGY (UME) demonstriert das im Rahmen des Industrieworkshops am 16.Oktober 2023 im Co-Creation-Lab Celsiuz in den Zittauer Mandauhöfen sehr anschaulich: Anhand einer bereits untersuchten Anlagenkonzeption der Olbersdorfer Guss GmbH und der Isotech Gebäudetechnik aus Plauen überzeugen sie mit erfolgreichen Abwärmenutzungsprojekten und sechsstelligen Eurobeträgen an Einsparung für die Bereitstellung von Endenergie.