Lukas Stöckmann ist der neue Mann für technologische Fragen im L&T-Team. Herzlich Willkommen.
Warum bist du in der Lausitz?
Geboren bin ich in Dresden und habe dort auch die Schule besucht. Nach Abschluss des Abiturs hat sich für mich die Frage nach dem Studium gestellt. Nach vielen Besichtigungen und dem Mithören in verschiedenen Einrichtungen ist für mich klar geworden, dass ein Studium in Dresden für mich nicht infrage kommt. Auf der Suche nach einer Hochschule mit technischer Ausrichtung, intensiver Begleitung im Studium und bestenfalls irgendwo in Sachsen, bin ich auf die Hochschule Zittau/Görlitz aufmerksam geworden: klein, aber fein und mit solider Vergangenheit im Feld Maschinenbau und Energietechnik. Das Studium der Energie- und Umwelttechnik hat exakt dem entsprochen, was ich gesucht habe. 2017 habe ich das Studium abgeschlossen und Zittau ist meine neue Heimat geworden. Ein bisschen Stadtgefühl und trotzdem im Grünen; gute Bahnanbindung und trotzdem ländlich geprägt und zuletzt habe ich maßgeblich das Gefühl bekommen, die Stadt und das Leben selbst aktiv mitgestalten zu können. Die Lausitz zu verlassen stand nie zur Debatte, auch seitens meiner Familie nicht, die mittlerweile mit hier wohnt.
Welche Bedeutung hat die Arbeit im L&T-Bündnis für dich?
L&T ist ein breit aufgestelltes Bündnis aus der Hochschule und regionalen Unternehmern, die in konkreten Projekten zusammenarbeiten. Mein Wunsch ist es, dass diese Unternehmen erkennen, dass sie aus dieser Kooperation durchaus profitieren und sich zukünftig fördermittelunabhängige Formen der Zusammenarbeit ergeben. Wenn zusätzlich eine positive Wirkung in die Region entsteht, dann bin ich mit meinem Arbeitsergebnis zufrieden.
Ich arbeite zurzeit im Strategiemanagement, das heißt, ich begleite die Projekte insbesondere bei der Netzwerkarbeit im strategischen Sinn: Was passt wo dazu? Welche Anknüpfungspunkte gibt es zwischen den Projekten? Welche Synergien können entstehen? Dazu gehören auch alle Prozesse rund um die Verstetigung des Bündnisses mit dem Ziel, einen Nutzen zu erzielen, der für die Unternehmen möglichst lange nachhält.
Was wünschst du dir für die Zukunft in der Region und was wird dein Teil daran sein?
Ich würde mich freuen, wenn noch mehr Menschen selbst Dinge in die Hand nehmen und beginnen, es sich „einfach schön“ zu machen. Das verbreitete Narrativ, eine strukturschwache Region zu sein, abgehangen und vergessen zu sein, können meiner Meinung nach nur wir selbst ändern. Wenn wir es schaffen, uns selbst als Motor der Region zu sehen, dann verschwinden unerfüllte Erwartungshaltungen und es steigen dafür Selbstbewusstsein, Lebenszufriedenheit und gesellschaftlicher Zusammenhalt. Das würde ich gern mit- und vorleben. Die Bündnisarbeit bei Life & Technology bietet dabei vielfältige Anknüpfungspunkte.
Neben der Bearbeitung unserer technologischen Schwerpunkte, arbeiten wir im Bereich sozialer Innovationen: „Wie können Fachkräfte interessante Entwicklungschancen entdecken und gleichzeitig Familien ein reizvolles Lebensumfeld finden?“, formulieren wir auf unserer Website die Kernfrage. Hierbei spielt unsere geografische Lage eine besonders große Rolle. Die Lausitz ist für mich eine der landschaftlich vielseitigsten Gegenden Deutschlands: Wir haben das kleinste Mittelgebirge Deutschlands im Süden und der Strukturwandel hinterlässt uns die größte künstlich erzeugte europäische Wasserlandschaft im Norden. Der sorbische Teil der Lausitz ist bis heute ein kulturelles Alleinstellungsmerkmal unserer Region. Die A4, A13 und A15, sowie die ehemaligen und noch betriebenen Schienenwege können eine Basis für eine, zwar vielleicht langsam aber beständig wachsende, Wirtschaftskraft in einer reizvollen Region sein. Ein solcher selbstbestimmter Blick in die Zukunft ist für mich wünschenswert.