HSZG Forschungstransfer zeigt starke Präsenz bei der 18. Lausitzkonferenz des DGB in Cottbus

20. September 2022

Cott­bus, 1. Sep­tem­ber 2022 – Poli­tik trifft auf Rea­li­tät, hört den Men­schen zu und nimmt vie­les davon in ihre Ent­schei­dun­gen auf – in die­sem Geist fand die 18. Lau­sitz­kon­fe­renz des Deut­schen Gewerk­schafts­bun­des am 1. Sep­tem­ber 2022 in Cott­bus statt. Vor­trä­ge und Fach­fo­ren zum The­ma „Revier­wen­de – neue Per­spek­ti­ven für die Lau­sitz“ zogen über 300 Inter­es­sier­te aus Poli­tik, Wirt­schaft, For­schung und Gewerk­schaf­ten an. Die HSZG war durch einen Fach­vor­trag von Dr. Julia Gab­ler auf dem Podi­um „Wan­del ist weib­lich“ und die Trans­fer­pro­jek­te Lau­sitz – Life & Tech­no­lo­gy und Enter­pri­se Euro­pe Net­work mit einem Stand beim Markt der Mög­lich­kei­ten stark vertreten.

 

In ihrem Bei­trag zur Geschlech­ter­ge­rech­tig­keit im Struk­tur­wan­del der Lau­sitz zeigt Julia Gab­ler die wich­ti­ge Rol­le von Frau­en im Nach­hal­tig­keits­kon­text: sie eta­blie­ren in der Lau­sitz dezen­tra­le Struk­tu­ren, regio­na­le Kreis­lauf­wirt­schaft, par­ti­zi­pa­ti­ve Orga­ni­sa­tio­nen und ver­mit­teln Model­le aus­glei­chen­der Sor­ge- und Erwerbs­ar­beit. Micha­el Kell­ner, Par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kom­mu­ni­ka­ti­on betont mit Bezug auf das Kon­fe­renz­pro­gramn die Not­wen­dig­keit der Stär­kung und Betei­li­gung von Akteu­rIn­nen inner­halb des Struk­tur­wan­del­pro­zes­ses, um die ange­spro­che­nen Zie­le des DGB (sie­he Posi­ti­ons­pa­pier) und der Podi­ums­teil­neh­me­rIn­nen zu errei­chen. „Die­se Per­spek­ti­ve kommt oft zu kurz und ist so wichtig.“

 

Leo­nie Lie­mich, Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin vom Bünd­nis Lau­sitz – Life & Tech­no­lo­gy (L&T) prä­sen­tier­te inno­va­ti­ve F&E Pro­jek­te aus der (Ober-)Lausitz. Inter­es­sier­te Kon­fe­renz­teil­neh­me­rIn­nen konn­ten somit im Gespräch nicht nur etwas über Mög­lich­kei­ten der Ener­gie­ein­spa­rung durch effi­zi­en­te­re Abwär­me­nut­zungs­kon­zep­te erfah­ren, son­dern auch über non-for­ma­le Wei­ter­bil­dungs­kon­zep­te für Arbeit­neh­me­rIn­nen in der Region.

 

„Der Schwer­punkt lag für uns bei die­ser Kon­fe­renz ganz klar auf der Schnitt­men­ge, dass wir durch F&E Pro­jekt­an­sät­ze nicht nur tech­no­lo­gi­sche Pro­jek­te für die wirt­schaft­li­che Wei­ter­ent­wick­lung der Regi­on för­dern, son­dern die­se auch mit sozia­len Inno­va­tio­nen in der Regi­on ver­zah­nen möch­ten. Immer mit dem Ziel der Regi­on und ihren Men­schen neue Wege zu eröff­nen, Struk­tu­ren der Arbeits- und Lebens­welt mit Zuver­sicht zu wandeln.“

Leo­nie Lie­mich, Pro­jekt­ko­or­di­na­to­rin Bünd­nis Lau­sitz — Life & Technology

 

Tobi­as Schlü­ter Pro­jekt­mit­ar­bei­ter vom Enter­pri­se Euro­pe Net­work, wel­ches an der HSZG ange­glie­dert ist, infor­mier­te über die aktu­el­le Arbeit und den Trans­fer zwi­schen Wirt­schaft und For­schungs­ein­rich­tun­gen sowie deren Poten­zia­le im Bereich der inter­na­tio­na­len Vernetzung.

 

 

In einem Grund­satz­pa­pier bezo­gen die Gewerk­schaf­ten Posi­ti­on für die Lau­sitz und die Ener­gie­wen­de. Auch im Zei­chen der Zei­ten­wen­de sei­en das Koh­le­aus­stiegs- und das Struk­tur­stär­kungs­ge­setz gute Grund­la­gen für den Struk­tur­wan­del im Sin­ne der Beschäf­tig­ten, heißt es dar­in. „Nur mit ver­läss­li­chen Rah­men­be­din­gun­gen für die Wirt­schaft und Betei­li­gungs­mög­lich­kei­ten für die Beschäf­tig­ten kann Struk­tur­wan­del gelin­gen!“, so der DGB. Not­wen­dig sei­en jetzt nach­hal­ti­ge und schnel­le Ent­las­tun­gen der Bevöl­ke­rung ange­sichts galop­pie­ren­der Infla­ti­on und Ener­gie­kos­ten. Es gel­te, unter ande­rem Kri­sen­pro­fi­teu­re zur Kas­se zu bit­ten, Pendler*innen zu unter­stüt­zen, die Ener­gie­prei­se für den Grund­ver­brauch zu deckeln und kom­mu­na­le Betrie­be und Stadt­wer­ke zu sta­bi­li­sie­ren, ist die Posi­ti­on der DGB-Gewerkschaften.

 

Als Gäs­te begrüß­ten die Kon­fe­renz­teil­neh­men­den den Par­la­men­ta­ri­schen Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kom­mu­ni­ka­ti­on, Micha­el Kell­ner, Sach­sens stell­ver­tre­ten­den Minis­ter­prä­si­den­ten und Staats­mi­nis­ter für Wirt­schaft, Arbeit und Ver­kehr, Mar­tin Dulig, Bran­den­burgs Minis­ter für Wirt­schaft, Arbeit und Ener­gie, Jörg Stein­bach sowie Ste­fan Kör­zell vom Geschäfts­füh­ren­den DGB-Bundesvorstand.

 

“Die Lau­sitz ist und bleibt eine Ener­gie­re­gi­on. Hier leben die hoch qua­li­fi­zier­ten Fach­kräf­te, die wir für die Ener­gie­wen­de brau­chen. Wir wol­len bis 2030 aus der Koh­le aus­stei­gen, und schnell in die Was­ser­stoff­in­dus­trie ein­stei­gen. Auch die Bedeu­tung der Bat­te­rie­tech­nik wird mit dem Hoch­lauf der erneu­er­ba­ren Ener­gien wei­ter stei­gen. Mit neu­en Ener­gie­for­men bie­ten wir den Men­schen in der Lau­sitz Pla­nungs­si­cher­heit und eine lang­fris­ti­ge Per­spek­ti­ve für eine lebens­wer­te Region.”

Micha­el Kell­ner, Par­la­men­ta­ri­scher Staats­se­kre­tär im Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Wirt­schaft und Kommunikation

 

„Die Ener­gie- und Kli­ma­wen­de erfolg­reich zu gestal­ten, ist für alle Betei­lig­ten eine gro­ße Her­aus­for­de­rung. Es muss jetzt genau geprüft wer­den, wel­che Kon­zep­te funk­tio­nie­ren, sowohl was Ver­sor­gungs­si­cher­heit als auch Bezahl­bar­keit von Ener­gie betrifft. Die Las­ten müs­sen fair ver­teilt wer­den. Gleich­zei­tig gilt es, inno­va­ti­ve Tech­no­lo­gien zu eta­blie­ren. Vor allem Grü­ner Was­ser­stoff kann den gor­di­schen Kno­ten der Ener­gie­wen­de lösen und schafft siche­re, zukunfts­fä­hi­ge Arbeits­plät­ze. Hier möch­ten wir wei­ter vor­an­kom­men. Die Lau­sitz ist Ener­gie­re­gi­on und soll es auch bleiben.“

Mar­tin Dulig, stell­ver­tre­ten­der Minis­ter­prä­si­dent und Staats­mi­nis­ter für Wirt­schaft, Arbeit und Ver­kehr in Sachsen

 

 „Ein wich­ti­ger Fak­tor für die sozia­le und wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung in Bran­den­burg und natür­lich auch in der Lau­sitz sind star­ke Arbeit­neh­mer­ver­bän­de. Der gemein­sa­me Anspruch von Arbeit­neh­me­rin­nen, Arbeit­neh­mern und Lan­des­re­gie­rung ist und bleibt, ‚Gute Arbeit‘ zu gewähr­leis­ten. Der Struk­tur­wan­del bie­tet die gro­ße Chan­ce, eine emis­si­ons­ar­me, zukunfts­si­che­re Ener­gie­re­gi­on Lau­sitz zu ent­wi­ckeln, in der unter ande­rem eine wett­be­werbs­fä­hi­ge regio­na­le Was­ser­stoff-Wirt­schaft ent­steht. Auch in ande­ren Hand­lungs­fel­dern ist die Bilanz sehr gut – der Aus­bau des ICE-Instand­hal­tungs­wer­kes in Cott­bus oder die Katho­den­pro­duk­ti­on in Schwarz­hei­de ste­hen für die Schaf­fung neu­er und gut bezahl­ter Indus­trie­ar­beits­plät­ze. Und die Ansied­lung von neu­en Insti­tu­ten und Wis­sen­schafts­ein­rich­tun­gen im zukünf­ti­gen Lau­sitz Sci­ence Park gibt uns die Chan­ce, zusam­men mit den vor­han­de­nen Wirt­schafts­un­ter­neh­men Inno­va­ti­ons­po­ten­zia­le zu erschlie­ßen und neue Wert­schöp­fungs­ket­ten aufzubauen.”

Bran­den­burgs Minis­ter für Wirt­schaft, Arbeit und Ener­gie, Jörg Steinbach

 

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