Das 4. L&T Bündnistreffen — “Life” im Fokus

13. Juni 2022

Am 02.06. lud Lau­sitz — Life & Tech­no­lo­gy zum 4. Bünd­nis­tref­fen in Zit­tau ein. Über 60 Bünd­nis­mit­glie­der und inter­es­sier­te regio­na­le Netz­werk­ak­teu­er aus Poli­tik, Wirt­schaft und Wis­sen­schaft nah­men an der Ver­an­stal­tung teil.

 

Das Bündnis nach 2,5 Jahren

Dr. Ramón Kucharzak vom Bun­des­mi­nis­te­ri­um für Bil­dung und For­schung sowie Prof. Raj Koll­mor­gen, Pro­rek­tor For­schung der Hoch­schu­le Zittau/Görlitz und L&T‑Projektleiter, eröff­ne­ten das Bünd­nis­tref­fen und begrüß­ten die Gäs­te im Audi­max des Haus IV der Hoch­schu­le Zittau/Görlitz.

 

Einen Über­blick zur Bünd­nis­ar­beit nach mehr als 2,5 Jah­ren, zum aktu­el­len Stand der ins­ge­samt 14 F&E‑Projekte sowie zu den stra­te­gi­schen Zie­le für die zwei­te Umset­zungs­pha­se, gaben  Leo­nie Lie­mich sowie Bert Salo­mo vom L&T Strategieentwicklungsteam.

 

Ins­be­son­de­re die Ver­zah­nung von sozia­len und tech­no­lo­gi­schen Inno­va­tio­nen in der Regi­on ist ein ele­men­ta­res stra­te­gi­sches Ziel von L&T für die zwei­te För­der­pha­se. Kon­kret wird es dar­um gehen nach­hal­ti­ge Inno­va­ti­ons­clus­ter und dar­auf auf­sit­zen­de Wert­schöp­fungs­ket­ten in der und für die Regi­on zu initi­ie­ren bzw. zu ent­fal­ten, um einen rele­van­ten Bei­trag für den regio­na­len Struk­tur­wan­del in der (Ober-)Lausitz zu leisten.

 

In drei the­ma­ti­schen Work­shops dis­ku­tier­ten die Teil­neh­me­rIn­nen des Bünd­nis­tref­fens über das Ver­zah­nungs­po­ten­ti­al im Rah­men von F&E Pro­jek­ten sowie deren prak­ti­sche Umsetzung.

 

 

Die Verzahnung von sozialen und technologischen Innovationen — anhand von 3 Praxisbeispielen

Workshop I Diffusion neuer Technologien in der Gesellschaft

Prof. Ste­fan Eckert vom Inter­na­tio­na­len Hoch­schul­in­sti­tut (IHI) Zit­tau, TU Dres­den lei­te­te den Work­shop I “Dif­fu­si­on neu­er Tech­no­lo­gien in der Gesellschaft”

 

Die regio­na­le Ver­brei­tung von Zukunfts­tech­no­lo­gien ist für die wirt­schaft­li­che Ent­wick­lung der Lau­sitz von ent­schei­den­der Bedeu­tung. Im Rah­men des Bünd­nis­ses Lau­sitz – Life & Tech­no­lo­gy wer­den sowohl ver­netz­te Ener­gie­spei­cher und Spei­cher­tech­no­lo­gien als auch die addi­ti­ve Fer­ti­gung als moder­ne Fer­ti­gungs­tech­no­lo­gie in For­schungs- und Ent­wick­lungs­pro­jek­ten bearbeitet.

  • Wel­che Vor­aus­set­zun­gen müs­sen geschaf­fen sein, um in länd­lich gepräg­ten Regio­nen neue Tech­no­lo­gien umzu­set­zen und zu eta­blie­ren? Wie dif­fun­die­ren neue Tech­no­lo­gien in die Gesell­schaft und ent­fal­ten ihre Wirkung?
  • Wel­che regio­na­len Unter­schie­de gibt es?
  • Und wel­che Rol­le spie­len Tech­no­lo­gie­auf­ge­schlos­sen­heit und Ver­trau­en in der Bevölkerung?

Die­se und wei­te­re Fra­gen dis­ku­tier­te Herr Prof. Ste­fan Eckert vom Inter­na­tio­na­len Hoch­schul­in­sti­tut (IHI) Zit­tau, TU Dres­den mit den Teil­neh­me­rIn­nen des Work­shops und stell­te einen Pro­jekt­an­satz vor, der die regio­na­le Bedeu­tung von sozia­len und tech­no­lo­gi­schen Ein­fluss­fak­to­ren von Zukunfts­tech­no­lo­gien in der Lau­sitz hervorhebt.

 

 

Workshop II Aus- und Weiterbildung von neuen Fertigungstechnologien — Additive Fertigung

 

Teil­neh­mer des Work­shops II “Aus- und Wei­ter­bil­dung von neu­en Fer­ti­gungs­tech­no­lo­gien — Addi­ti­ve Fertigung”

 

Die addi­ti­ve Fer­ti­gung von Metal­len ist eines der von L&T fokus­sier­ten Inno­va­ti­ons­fel­der. L&T sieht im Bünd­nis ein gro­ßes Poten­ti­al in die­ser neu­en Fer­ti­gungs­tech­no­lo­gie für die Regi­on. Ziel ist eine res­sour­cen­scho­nen­de und effi­zi­en­te­re Pro­duk­ti­on zu errei­chen und neue Pro­dukt­seg­men­te für KMU in Zukunft her­vor­zu­brin­gen. Hier­zu arbei­ten For­schungs­in­sti­tu­tio­nen und regio­na­le Unter­neh­men zusam­men. In star­ker Kor­re­la­ti­on steht die Fra­ge, wel­che Aus- und Wei­ter­bil­dungs­schrit­te in der Regi­on ange­setzt wer­den müs­sen, um Fach­kräf­te in Unter­neh­men für die­se Tech­no­lo­gie fach­lich auszubilden.

  • Brau­chen wir neue (Weiter-)Ausbildungsangebot mit Schwer­punkt auf addi­ti­ve Fer­ti­gung oder geht es um eine inter­dis­zi­pli­nä­re Auf­stel­lung in Teams, die die Umset­zung des 3D-Drucks gewähr­leis­ten können?
  • Wel­cher Bedarf besteht in der Anwen­dung neu­er Fer­ti­gungs­tech­no­lo­gien, um spä­ter geschul­te Fach­kräf­te in den KMUs ein­set­zen zu können?

Ron­ny Sem­bol, Mit­ar­bei­ter Bau­grup­pen­en­gi­nee­ring Tagebaugeräte/Schienenfahrzeuge, LEAG stell­te das L&T For­schungs­pro­jekt AFinn (Addi­ti­ve Fer­ti­gung groß­di­men­sio­na­ler Maschi­nen­bau­grup­pen für kurz­fris­ti­ge Ersatz­teil­be­reit­stel­lun­gen als Bestand­teil eines inte­grier­ten Instand­hal­tungs­kon­zep­tes) vor und ging unter ande­rem auch auf Fra­gen der Bil­dung und der Wei­ter­bil­dung im Bereich der Addi­ti­ven Fer­ti­gung ein.

Fach­lich beglei­tet wur­de der Work­shop auch von Herrn Dr. Cars­ten Krautz des Ver­ein Buil­ding 3D e.V., einem Netz­werk mit­tel­stän­di­scher Wirt­schafts­un­ter­neh­men, For­schungs­ein­rich­tun­gen und netz­werk­un­ter­stüt­zen­der Insti­tu­tio­nen im Bereich der addi­ti­ven Fertigungsverfahren.

 

 

Workshop III Innovative Unternehmensnachfolge und New Work

Gabrie­le Gruch­mann, regi­on 4.0 und Chris­ti­ne Zeid­ler, HWK Dres­den lei­te­ten den Work­shop III “Inno­va­ti­ve Unter­neh­mens­nach­fol­ge und New Work”

 

Unter­neh­me­rIn­nen beschäf­ti­gen sich zu spät mit dem The­ma Nach­fol­ge. Daher möch­te das WIR!-Bündnis regi­on 4.0 zu inno­va­ti­ven Instru­men­ten für die Unter­neh­mens­fort­füh­rung for­schen (Pro­jekt­start vor­auss. August 22). Im Fokus steht hier­bei das Hand­werk, beson­ders im Bereich Daseins­vor­sor­ge im länd­li­chen Raum. Es wird unter­sucht, inwie­weit das Poten­zi­al Inno­va­ti­ons­kom­pe­ten­zen mit­tels New-Work-Tools und Soli­da­ri­schen Geschäfts­mo­del­len zu erhö­hen, gelin­gen könn­te. Las­sen sich inter­ge­nera­tio­nel­le Kon­flik­te durch eine part­ner­schaft­li­che Ein­bin­dung rele­van­ter Akteu­re in einen kon­ti­nu­ier­li­chen Bear­bei­tungs­pro­zess zum The­ma Unter­neh­mens­fort­füh­rung auf­bre­chen? Anschlie­ßend soll u.a. ein Tool­kit ent­ste­hen, wel­ches zukünf­tig Mul­ti­pli­ka­to­ren, wie Wirt­schafts­för­de­rung, HWK etc., für die akti­ve Anspra­che von Unter­neh­men nut­zen können.

Im Work­shop dis­ku­tier­ten die Teil­neh­men­den mit Frau Gabrie­le Gruch­mann des WIR!-Bündnisses regi­on 4.0 sowie Frau Chris­ti­ne Zeid­ler der Hand­werks­kam­mer Dres­den, inwie­weit die Befä­hi­gung sich als Unter­neh­men zu wan­deln über New-Work-Tools gelin­gen könn­te. Anhand des Bei­spiels Bäcke­rei wur­de ver­sucht, sich dem The­ma New Work anschau­lich zu nähern z.B. Bäcke­rei — Ände­rung Arbeits­zei­ten in Kom­bi­na­ti­on mit Sor­ti­mentan­pas­sung zur Erhö­hung der Arbeits­platz-Attrak­ti­vi­tät für Fachkräfte.

 

 

Ein Strukturwandeltalk aus verschiedenen Perspektiven

Inhalt­lich abge­run­det wur­de das Bünd­nis­tref­fens mit dem L&T Struk­tur­wan­del­talk. Mit dem neu­en For­mat möch­te L&T neue Impul­se durch sowohl tech­no­lo­gi­sche als auch sozia­le Denk­an­sät­ze im Struk­tur­wan­del­pro­zess ein­brin­gen und die­sen mit regio­na­len Per­spek­ti­ven erweitern.
Dis­ku­tiert wur­den Fra­gen, wie: Wel­che Her­aus­for­de­run­gen müs­sen sich Unter­neh­men aktu­ell in der Lau­sitz stel­len? Wie geht man mit Pro­ble­men wie bspw. stei­gen­den Ener­gie­prei­sen, Lie­fer­eng­päs­sen oder dem Fach­kräf­te­man­gel um? Wie kön­nen wir unse­ren Stand­ort Lau­sitz in Zukunft attrak­ti­ver gestal­ten? In wel­cher Bezie­hung ste­hen Sozia­les und Technik?

 

 

Die­se und wei­te­re Fra­gen dis­ku­tier­ten die Podi­ums­gäs­te Herr Ger­hard Scho­ch (G‑S-D Ger­hard Scho­ch Druck­gieß­tech­nik), Dr. Arnd Fried­richs (Fried­richs Con­sul­ting und Blu­vis) und Prof. Alex­an­dra Ret­kow­ski (BTU Cott­bus-Senf­ten­berg) mit den L&T Bünd­nis­mit­glie­dern und ‑akteu­ren.

Mode­riert wur­de der L&T Struk­tur­wan­del­talk von Herrn Prof. Raj Kollmorgen.

 

 

Ausklang mit musikalischer Begleitung

 

Nach einem inten­si­ven Aus­tausch und einer gemein­sa­men Abschluss­run­de ging es in locke­rer Atmo­sphä­re auf der Dach­ter­ras­se mit musi­ka­li­scher Beglei­tung dem Ver­an­stal­tungs­en­de entgegen.

 

 

Wir bedan­ken uns herz­lich bei allen Betei­lig­ten, ins­be­son­de­re den Work­shop­lei­ten­den sowie unse­ren Podi­ums­gäs­ten, für ein gelun­ge­nes 4. Bünd­nis­tref­fen von Lau­sitz — Life & Technology!