Beim ersten Treffen des Sächsischen Transfer-Netzwerkes 2022 zeigten Akteure der Hochschule Zittau/Görlitz, dass es auch in Zeiten von Remote-Arbeit Wege für interaktive und inspirierende Austauschformate gibt.
Dieser Artikel ist original auf futuresax.de erschienen.
Wir bedanken uns für die tolle Zusammenarbeit bei dem ganzen Team von der futuresax GmbH.
Rund 40 Netzwerkmitglieder genossen den persönlichen Erfahrungsaustausch rund um das Thema Wissens- und Technologietransfer in der digitalen WIRkstätte des Bündnisses Lausitz – Life & Technology.
Zu Gast an der Hochschule Zittau/Görlitz
Zum 16. Treffen des Sächsischen Transfernetzwerkes lud die Hochschule Zittau/Görlitz (HSZG) alle Netzwerkmitglieder in die digitale WIRkstätte ihres Bündnisses Lausitz – Life & Technology ein. Hierbei handelt es sich um divers gestaltbare, virtuelle Räume auf Basis der Video-Chat-Plattform gather.town. Als Avatare, also virtuelle Stellvertretende, konnten sich die Teilnehmenden der Veranstaltung durch die Räume bewegen und miteinander aber auch mit der Raumausstattung interagieren. Sei es über Imagevideos an Monitoren, mittels Projektplakate in der Ausstellungsfläche oder beim Kaffeeklatsch in der virtuellen Lounge, der Informations- und Erfahrungsaustausch wurde rege gelebt.
Praxisnahe Forschung für die Wirtschaft und Gesellschaft im Dreiländereck
Nach der Begrüßung durch Marina Heimann, Geschäftsführerin von futureSAX, stellte Prof. Raj Kollmorgen, Prorektor für Forschung, die HSZG mit ihren vielfältigen Transferaktivitäten vor. Die HSZG ist eine der forschungsstärksten Hochschulen für Angewandte Wissenschaften (HAW) Deutschlands. Im Zentrum stehen Themen, die die Region im Dreiländereck prägen: Energiewende, sozialer Wandel, Werkstoffe der Zukunft. Durch Partnerschaften, Forschungs- und Transferverbünde schafft sie Schnittstellen zwischen Wissenschaft, Unternehmen und Gesellschaft, um mit technologischen und sozialen Innovationen die regionale Wirtschaft zu beleben.
Ein zentrales Thema ist der Strukturwandel in der Region. Aufgrund des Ausstiegs aus der Verstromung von Braunkohle steht die Lausitz vor erheblichen wirtschaftlichen Umbrüchen. Bundes-Förderprogramme und Programme der Länder sollen dabei unterstützen. Als zentraler Ansprechpartner der Hochschule für alle Vorhaben, in denen sich die HSZG als Konsortialführer oder Kooperationspartner beteiligt, berichtete Prof. Kollmorgen über Fluch und Segen des Strukturstärkungsgesetzes und den damit verbundenen Fördermitteln.
Anschließend gab es inspirierende Einblicke in die Partnerschaft LaNDER³, welche durch eine enge Zusammenarbeit mit regionalen Unternehmen und Institutionen sowie dem damit einhergehenden intensiven Technologietransfer den Strukturwandel in der Lausitz unterstützt. Im Rahmen seines Impulsvortrags skizzierte Dr. Matthias Kinne, Clustermanager des seit 2017 vom BMBF geförderten Vorhabens LaNDER³, welche Chancen und Herausforderungen durch die Transformation hin zu grünen Technologien für die Oberlausitz entstehen. Diese reichen von neuen technischen Lösungen und innovativen Produkten, welche die Partnerschaft im Sinne des europäischen Green Deals entwickelt, bis hin zu im Umfeld des Netzwerkes ausgegründeten Unternehmen.
Reger Erfahrungsaustausch in Themenräumen
In zwei virtuellen Themenräumen konnten sich die Mitglieder des Sächsischen Transfer-Netzwerkes anschließend dem Erfahrungsaustausch zu aktuellen Fragestellungen des Wissens- und Technologietransfers widmen. Zum einen ging es um Unterstützungsinstrumente für die Transformation von Wissenschaftler/-innen zu Unternehmer/-innen. Für viele Wissenschaftler/-innen stellt das Thema Unternehmertum eine unbekannte Welt dar. Welche Unterstützungsangebote sind für diesen Veränderungsprozess hilfreich? Welches Knowhow und welche Kompetenzen werden benötigt, um unternehmerische Fähigkeiten zu entwickeln? Im Rahmen seines Impulsvortrags stellte David Sauer, Projektmanager und Gründercoach der Gründerakademie der HSZG, das Konzept „Kompetenzentwicklung für Gründungsinteressierte“ vor und lud zur Diskussion ein.
Im zweiten Themenraum ging es um Organisationsformen von Transferstrukturen. Hochschulen aber auch außeruniversitäre Forschungseinrichtungen sind bei der wirtschaftlichen Verwertung von Projektergebnissen durch ihre Rechtsform limitiert. Für einen effizienten Wissens- und Technologietransfer in die Wirtschaft und Gesellschaft bedarf es geeigneter Geschäftsmodelle und Organisationsformen. Wie können Ressourcen, Kapazitäten und Infrastruktur für forschungsbasierte Prüfleistungen, Beratung und den Vertrieb von Technologien, Anlagen oder Produkten aus der Wissenschaft organisiert und finanziert werden? PD Dr. Michael Meyer, wissenschaftlicher Direktor der FILK Freiberg Institute gGmbH, Dr. Kyrill Meyer, Prokurist der IfDT – Institut für Digitale Technologien gGmbH, und Dr. Björn Wolf, Geschäftsführer der HZDR Innovation GmbH, erläuterten als Diskussionsgrundlage Hintergründe, Motivationen sowie Vor- und Nachteile der von ihnen vertretenen Gesellschaftsformen.
Neues aus dem Netzwerk
Nach einem lockeren Austausch mit genügend Raum für persönliche Gespräche der Netzwerkmitglieder in der virtuellen Lounge stellte Marina Heimann, Geschäftsführerin der futureSAX GmbH, dem Netzwerk die neuen Formate und Aktivitäten aus dem Bereich Forschung und Transfer vor. Neben dem futureSAX-Innovationsforum zum Thema Sensortechnologien und der Sächsischen Transfer Roadshow stehen die Bewerbung für den Sächsischen Staatspreis Gründen im ersten und für die Gründungsförderung InnoStartBonus im zweiten Quartal 2022 im Fokus. Auch den Termin für die Highlight-Veranstaltung im fuureSAX-Kalender, die Sächsische Innovationskonferenz am 23. Juni 2022, teilte sie den Teilnehmenden mit.